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2 Wochen mit dem Fahrrad durch den Nahen Osten

17.3.2007 22:30 Uhr Ankunft auf dem Flughafen von Amman.

Es ist dunkel, kalt und es regnet. Irgendwie haben wir uns Jordanien anders vorgestellt. Am Ausgang wartet ein Kleinbus auf uns. Langsam rollen wir über breite Straßen und durch tiefe Pfützen aus dem Flughafengelände. Nach 30 Minuten erreichen wir Madaba. Im Dunkeln und bei Nässe sieht es hier nicht sehr einladend aus.

18.3.2007 Madaba 70 km 1000 Hm

Strahlender Sonnenschein. Früh morgens sind wir auf den Beinen, um die Fahrräder zusammenzuschrauben, Schäden zu begutachten und die Taschen zu packen. Außer ein paar Kratzern am Lack haben beide Räder den Transport trotz Minimalverpackung gut überstanden. Die erste Etappe soll gemütlich ohne Gepäck über den Mount Nebu zum Toten Meer gehen.

Mount Nebu

Die ersten Kilometer vergehen sehr entspannt, es geht leicht bergauf oder bergab, die Straße ist von Kiefern gesäumt und es herrscht wenig Verkehr. Vom Gipfel des Mt. Nebu (860 m) hat man einen schönen Blick über das Jordantal zum Toten Meer und das gelobte Land auf der anderen Seite.

Von hier fahren wir in wildem Tempo hinab zum Toten Meer. Noch nie war eine Abfahrt von dieser Höhe so lange. Wir fliegen mit 70 km/h am Punkt 0 M. über NN vorbei und es geht weiter hinab in die Wärme bis auf fast unglaubliche 410 m unter NN. Die Luft wird dicker und feuchter. Aber Mitte März sind die Temperaturen noch erträglich, heute herrschen 20°C. Im Tal kommt der Wind stetig von Süden, aber rechts der Straße gibt es eine breite Serviceroad, so dass wir entspannt hintereinander gegen den Wind fahren können. Hinter einigen Hotelkomplexen befindet sich der Amman Public Beach. Ein Bad im Toten Meer sollte man sich nicht entgehen lassen, auch wenn´s reichlich kühl ist.

Baden im Toten Meer

Nach der Kür kommt die Pflicht, 15 km nach dem Mittagessen am Buffet zweigt links die Panorama Straße nach Ma´in ab. In zahllosen Kehren geht es auf neuem glatten Teer wieder 1000 Höhenmeter bergauf. Der Ausblick von der Straße ist wirklich grandios, wenn auch vom Schweiß in den Augen etwas getrübt.

Panoramastraße

Nach eineinhalb Stunden und15 km bergauf nehmen wir rechts die Abzweigung zu den heißen Wasserfällen von Ma´in. Bei 25% Gefälle vergehen die 4 km zum Eingang wie im Flug. 10 Minuten später liegen wir im 40°C warmen Wasser der Thermalquellen. Besser kann man einen anstrengenden Tag auf dem Rad nicht beenden. Wären da nicht noch die heißen Wasserfälle der wunderschönen Außenanlage. Den ersten lasse ich lieber aus, 65°C sind mir doch zu warm, der zweite hohe Wasserfall (20 m hoch) hat verträgliche 45°C. Was für ein unbeschreibliches Gefühl, sich den Rücken und Nacken von einem heißen Wasserstrahl massieren zu lassen. Im warmem Wasser haben wir die Zeit vergessen und mit einem Schlag ist es um 6 Uhr dunkel. Zurück zum Hotel sind es noch 30 km und 800 Höhenmeter. Zu Hause wäre das ohne Licht ein größeres Problem, nicht in Jordanien. Das erste Auto - ein Toyota Pickup - hält an und bietet uns eine Mitfahrgelegenheit samt Fahrrädern an. So sind wir eine Stunde später zurück in Madaba.

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